Das gegenwort des Tages

gegenwortdestages24.05

Und mal wieder wurde zugeschlagen. In den USA, aus über 10.000 km Entfernung wurde von Präsident Obama der Befehl gegeben, per Drohne den Tod des Taliban-Führers Mansour zu besiegeln. Ob ranghohe Al-Qaida- oder IS-Terroristen, ob Taliban-Führer, die Vereinigten Staaten machen das, was sie am besten können: ihrem Selbstanspruch als „Welt-Polizei“ gerecht werden.

Mit dem von den Amerikanern oft gescholtenen, von den meisten Europäern verehrten US-Präsidenten Barack Obama will man eigentlich nicht so gern die unsympathisch allumfassende, sich für alles zuständig fühlende Großmacht der „White Stripes“ verbinden. Und doch könnte man konstatieren, dass die USA bis zu einem gewissen Grad nüchterner, realistischer und weniger rücksichtslos als zu Bush-Zeiten ist.

Was nun als „wichtiger Meilenstein“ des Friedensprozesses mit Afghanistan hingestellt wird, ist zur reinen Formalität verkommen. Die USA befehlen, haken ab und weiter geht’s. Obama scheint noch ein paar letzte große Namen aus der Terror-Welt sammeln zu wollen, damit er nicht mit einem zu weichen Lächeln an den Wänden des Weißen Hauses hängen bleibt.

Doch was eigentlich klar sein sollte, muss anscheinend immer wiederholt werden: Auch die Taliban sind in ihrer Machtstruktur schlicht und einfach nicht aufgebaut wie ein Videospiel. Hat man den Endgegner geschlagen, ist nicht die Welt gerettet, sondern es wachsen ganz viele kleine „Bowser“ nach. Bei den Taliban könnte nun einer der Militär-Kommandanten nachrücken z.B. Sirajuddin Haqqani. Ein weiterer Name für Obamas Portfolio – mehr nicht.

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